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BVÖGD und DGÖG begrüßen Beschluss des Deutschen Ärztetages: Nachhaltige Sicherung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes jetzt politisch verankern!

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Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) und die Deutsche Gesellschaft für Öffentliches Gesundheitswesen (DGÖG) begrüßen den Beschluss des 129. Deutschen Ärztetages, den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) nachhaltig zu sichern und den Pakt für den ÖGD über das Jahr 2026 hinaus fortzuführen.

„Das klare Votum des Ärztetages ist ein wichtiges Signal an die Politik: Der personelle und strukturelle Ausbau der Gesundheitsämter muss langfristig abgesichert werden“, erklärt Dr. Peter Schäfer, Bundesvorsitzender des BVÖGD. „Wir erleben aktuell, dass die Gesundheitsämter neben ihren bisherigen und vielfältigen Zuständigkeiten zunehmend neue Aufgaben schultern – vom Hitzeschutz über Gesundheitsförderung bis hin zu Fragen der zivilen Verteidigung und kritischen Infrastruktur.“

Im Rahmen des Paktes für den ÖGD konnten bundesweit rund 5.000 neue Stellen geschaffen werden – sie haben einen Teil des Abbaus der vergangenen Dekaden kompensiert. Ohne eine Anschlussfinanzierung drohen aber personelle Rückschritte, die sich der Staat angesichts wachsender Herausforderungen nicht leisten kann. Schäfer warnt: „Der demografische Wandel, die Klimakrise, neue Infektionsrisiken und militärische Bedrohungsszenarien erfordern einen handlungsfähigen ÖGD – dauerhaft und flächendeckend.“ Auch angesichts der Aufgaben im Rahmen des neuen KRITIS-Dachgesetzes, das neue Berichtspflichten und Schutzmaßnahmen für Bevölkerung und Infrastruktur vorsieht, sei klar: „Wir benötigen stabile und belastbare Strukturen — auch über 2026 hinaus. Das betrifft auch eine Verstetigung der erreichten Entwicklungen in der Digitalisierung“, so Schäfer.

Ein zukunftsfähiger ÖGD benötigt zudem eine starke wissenschaftliche Fundierung und eine dem medizinischen Versorgungssystem analoge Forschungs- und Lehrstruktur, um die Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu fördern. „Eine enge Verzahnung von Praxis, Forschung und Lehre stärkt die Qualität und auch die Sichtbarkeit unserer Arbeit — und ist ein zentraler Baustein für die Weiterentwicklung des ÖGD“, erläutert Dr. Susanne Pruskil, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Öffentliches Gesundheitswesen (DGÖG)