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Schuleingangsuntersuchungen sichern faire Startbedingungen für alle Kinder

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Zum Ende des Sommers beginnt für viele Kinder in Deutschland mit dem Start in die Schule ein neuer Lebensabschnitt. Damit dieser Übergang gelingt, begleiten die Gesundheitsämter bundesweit alle Kinder mit der Schuleingangsuntersuchung (SEU). Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) betont die zentrale Bedeutung dieser Aufgabe des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes (KJGD).

„Die Schuleingangsuntersuchung ist weit mehr als ein ärztlicher Routinecheck“, erklärt Dr. med. Claudia Korebrits, Vorsitzende des Fachausschusses Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im BVÖGD. „Wir betrachten jedes Kind ganzheitlich – vom Entwicklungsstand über die gesundheitliche Situation bis hin zum sozialen Umfeld. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Eltern, Kita und Schule die besten Bedingungen für einen erfolgreichen Schulstart zu schaffen. Kein Kind soll durch Schule überfordert werden oder Nachteile erfahren.“
Im Rahmen der SEU führen die KJGD-Teams medizinische Untersuchungen, Entwicklungsscreenings und Gespräche mit den Familien durch. Auf dieser Grundlage beraten sie über den individuell passenden Einschulungszeitpunkt und über mögliche Förderbedarfe. Auch Empfehlungen zu weiteren Fachuntersuchungen werden ausgesprochen. Die gewonnenen Daten fließen zudem in kleinräumige Analysen ein und ermöglichen, gesundheitliche Trends frühzeitig zu erkennen.

„Die Schuleingangsuntersuchung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Chancengerechtigkeit“, betont Dr. med. Peter Schäfer, Vorsitzender des BVÖGD. „Gerade Kinder aus benachteiligten Familien profitieren von der individuellen Begleitung durch den Öffentlichen Gesundheitsdienst. In Zeiten wachsender Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und sozialer Ungleichheit ist es wichtiger denn je, Kindern einen gesunden und fairen Start ins Schulleben zu ermöglichen.“

Der BVÖGD weist darauf hin, dass die SEU nicht nur individuelle Förderung ermöglicht, sondern auch eine wertvolle Grundlage für die Bildungs- und Gesundheitspolitik darstellt. Durch die bundesweit erhobenen Daten können Schulen, Kommunen und Länder ihre Angebote gezielt verbessern und den unterschiedlichen Bedarfen von Kindern gerecht werden.

Literatur
Gabriele Trost-Brinkhues, Andrea Wünsch und Gabriele Ellsäßer
Fit für den Schulstart – Begleitung durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Public Health Forum 2025, Volume 33, Issue 2, Seite 93.