
Trinkwasserhygiene – sauberes Wasser für Bevölkerung und Umwelt
In Deutschland ist Trinkwasser das am strengsten kontrollierte Lebensmittel – und die Gesundheitsämter stellen durch ihre Überwachung sicher, dass dies so bleibt.
Die Aufgaben der Gesundheitsämter in diesem Bereich sind vielfältig und aufwendig. Sie reichen von der regelmäßigen Überprüfung von Trinkwasserversorgungsanlagen über die Kontrolle von Hausinstallationen bis hin zur Bewertung von Laborergebnissen. Auch im Fall von Störungen oder Verunreinigungen greifen die Gesundheitsämter ein, um die Bevölkerung zu schützen und gemeinsam mit den Versorgern geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Dabei arbeiten die Gesundheitsämter eng mit Wasserwerken, Laboren und Kommunen zusammen. Ihre Expertinnen und Experten sorgen dafür, dass Grenzwerte eingehalten und mögliche Risiken frühzeitig erkannt werden. Das schützt nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
„Sauberes Trinkwasser ist eine Selbstverständlichkeit – aber nur, weil die Gesundheitsämter tagtäglich für seine Sicherheit sorgen. Diese Aufgabe ist aufwändig, hochverantwortlich und unverzichtbar“, erläutert Dr. med. Peter Schäfer, Vorsitzender des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD).
Ein Beispiel für die aufwendige Überwachung ist die Überprüfung von Hausinstallationen auf den Befall mit Legionellen. Diese im Warmwasser auftretenden Keime können gravierende Gesundheitsprobleme verursachen. Die Gesundheitsämter kontrollieren nach strengen Richtlinien in der Regel ab der Größe eines Drei-Familienhauses.
Noch aufwendiger sind die Trinkwasser-Kontrollen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Hier sind zum Beispiel auch im Kaltwasser regelmäßige Keimkontrollen etwa auf das Bakterium Pseudomonas vorgeschrieben.
„Die Überwachung der Trinkwasserhygiene ist eine Kernaufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Sie zeigt beispielhaft, wie unverzichtbar die Arbeit der Gesundheitsämter ist – und wie wichtig es ist, diese Arbeit mit ausreichenden Ressourcen zu unterstützen“, so Schäfer.
Hintergrund: Ausbau des Öffentlichen Gesundheitsdienstes über den ÖGD-Pakt
Mit dem 2020 aufgelegten Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) wurden bundesweit dringend benötigte Stellen geschaffen, Digitalisierungsprojekte gestartet und die wissenschaftliche Weiterentwicklung des ÖGD gestärkt. Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) betont, dass ohne eine Verstetigung über 2026 hinaus zentrale Aufgaben – von der Pandemievorsorge über den Hitzeschutz bis hin zu Prävention und Digitalisierung – nicht gesichert sind. Eine Fortführung des Pakts ist daher entscheidend, um Personal zu halten, Investitionen nachhaltig wirken zu lassen und die Zukunftsfähigkeit des ÖGD zu sichern.