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Krieg und Pandemie fordern die Gesundheitsämter

Pressemitteilung
Berlin, 16. März 2022

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Die Gesundheitsämter in Deutschland sind durch die hohen Corona-Infektionszahlen und die notwendige Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine extrem gefordert. Darauf weist der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) zum Tag des Gesundheitsamtes am 19. März hin.

Die Pandemie ist nicht vorüber

Nach über zwei Jahren der Pandemiebekämpfung ist der Wunsch nach Normalität groß, im Gesundheitssystem wie im privaten Leben. Bei weiterhin hohen und steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Varianten ist die stationäre Versorgung aber durch die Zahl der zu Versorgenden gefährdet wie auch durch Ausfälle beim Pflegepersonal.

„Umso wichtiger ist es weiterhin für Impfungen zu werben und insbesondere im Gesundheitsversorgungssystem und in Pflegeeinrichtungen auf einen vollständigen Impfschutz beim Personal hinzuarbeiten, besonders im Hinblick auf neue Varianten und Erkrankungswellen“ sagte der BVÖGD-Vorsitzende Dr. Johannes Nießen.

Flüchtlingsversorgung

Die Gesundheitsämter beteiligen sich außerdem intensiv an der Betreuung von Flüchtlingen, die wegen des Krieges Russlands gegen die Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Neben der Versorgung bei akuten Infektionskrankheiten stehen die Sicherstellung der medizinischen Versorgung chronischer Erkrankungen und der Impfschutz bei der Unterbringung in Gemeinschaftseinrichtungen im Fokus.

Die Kinder- und Jugendgesundheitsdienste in den Ämtern kümmern sich zudem um die Aufnahme in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas und Schulen und die Betreuung dort, um traumatisierten Kindern und Müttern möglichst rasch wieder ein Stück Normalität zu ermöglichen.

„Die Arbeit in einem Gesundheitsamt ist immer ein sozialmedizinisches Engagement für die Bevölkerung, für die Schwächeren und die vulnerablen Gruppen. Dazu zählen gerade Kinder und Flüchtlinge. Unsere Solidarität, unser Mitgefühl und unser Einsatz gilt den Ukrainerinnen und Ukrainern, hier und in ihrer Heimat“, betonte die stellvertretende BVÖGD-Vorsitzende Dr. Elke Bruns-Philipps.

Das Robert Koch-Institut hat im Jahr 2019 erstmals einen Tag des Gesundheitsamtes ausgerufen. Er findet jedes Jahr am 19. März statt – dem Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.