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Schutz vulnerabler Gruppen für Gesundheitsämter besonders wichtig

Pressemitteilung
Berlin, 10. August 2022

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Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) begrüßt das Stufenkonzept für die Anti-Corona-Maßnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit und des Bundesministeriums für Justiz. „Nach rund zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie ist es sinnvoll, in zunehmendem Maße auf die Eigenverantwortung der Bürger zu setzen“, sagte der Vorsitzende des BVÖGD, Dr. Johannes Nießen.

Das Pandemie-Konzept setze aber voraus, dass die Bundesländer Maßnahmen, die sie laut dem Infektionsschutzgesetz bei Bedarf einführen können, gegebenenfalls schnell beschließen. „Das Stufenkonzept folgt einer Winterreifen-Schneeketten-Logik“, so Nießen. Die „Winterreifen“ seien als Basismaßnahmen immer vorgeschrieben, die „Schneeketten“ nur bei hohen Inzidenzen und einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems sowie der kritischen Infrastruktur – „aber dann müssen die Länder schnell reagieren und die zusätzlichen ‚Schneeketten-Maßnahmen‘ rasch einführen, zum Beispiel Personenobergrenzen bei Veranstaltungen“, so der BVÖGD-Vorsitzende.

Die Gesundheitsämter in Deutschland konzentrieren sich laut dem Verband mittlerweile darauf, vulnerable Gruppen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besonders zu schützen, also ältere oder chronisch kranke Menschen, in Einrichtungen der Pflege oder Eingliederungshilfe betreute Personen und andere. „Eine generelle Kontaktpersonennachverfolgung ist personell nicht möglich – und wegen der häufig asymptomatischen Infektionen und milden Verläufe der Erkrankung auch nicht nötig“, so Nießen. Er betonte, es sei aber wichtig, den Pandemieverlauf und die herrschenden Virusvarianten genau zu beobachten. „Entscheidend bleibt außerdem das Impfen – ab Herbst hoffentlich mit Omikron-angepassten Impfstoffen“, sagte er.